Spezialisierte Ernährungsberatung für Hunde mit sensibler Verdauung

Ernährungsberatung für Hunde

ERNÄHRUNGSBERATUNG FÜR HUNDE

Pankreatitis beim Hund: Was füttern nach der Akutphase?

Pankreatitis beim Hund – was darf er jetzt wieder fressen?

Jetzt geht das große Rätselraten los:
Was darf dein Hund nach der Pankreatitis eigentlich noch fressen – und was nicht?
Zwischen Fettangst, widersprüchlichen Tipps und dem Gefühl, allein gelassen zu werden, ist deine Verunsicherung inzwischen ziemlich  groß.

Sheltie mit Rucksack sitzt auf einem sonnenbeschienenen Feldweg neben einem Wegweiser mit der Aufschrift „Nach der Pankreatitis“ und einem gelben Buch zum Thema Bauchspeicheldrüse beim Hund

Fütterung nach der Pankreatitis:
Wie du deinen Hund sicher und fettarm ernährst

Eine akute Pankreatitis bringt viele Hundebesitzer an ihre Grenzen.
Die Angst um den Hund ist groß – und sobald sich die Lage beruhigt, kommt die nächste Frage:

Wie soll es jetzt weitergehen mit dem Futter?

Was ist erlaubt? Was riskant? Muss ich jetzt für immer Schonkost füttern?
Hier bekommst du Orientierung für die Zeit nach der akuten Phase – inklusive konkreter Tipps für eine sinnvolle, fettarme Ernährung.

Warum die Ernährung nach der Pankreatitis so entscheidend ist

Die Bauchspeicheldrüse ist ein empfindliches Organ.
Nach einer Entzündung ist sie zwar nicht mehr akut überlastet, aber sie bleibt lange anfällig.
Ein falscher Fütterungsschritt – und es kann zu einem neuen Schub kommen.

Deshalb gilt:

Die Zeit nach der Akutphase ist keine Entwarnung, sondern eine sensible Übergangszeit.

Das Ziel: Die Bauchspeicheldrüse entlasten, die Verdauung stabilisieren – und Schritt für Schritt wieder eine alltagstaugliche Fütterung etablieren.

Ab wann spricht man überhaupt von „nach der Akutphase“?

Die Phasen der Bauchspeicheldrüsenentzündung im Überblick

  • Tag 1–5: Akute Krise → Morosuppe, Brühe, Haferschleim

  • Woche 1–2: Übergangsphase → fettarme Mini-Mahlzeiten

  • Ab Woche 3-6: Vorsichtige Stabilisierung → gezielter, individueller Aufbau der Rationen.

Wenn dein Hund wieder frisst, kein Durchfall oder Erbrechen mehr auftritt und er insgesamt stabil wirkt, beginnt die nächste Etappe:
der langsame Aufbau einer dauerhaft verträglichen Fütterung.

Welche Lebensmittel sind nach der Akutphase erlaubt?

Hier geht’s nicht mehr um reine Schonkost, sondern um eine leicht verdauliche, ausgewogene Ernährung, die langfristig funktioniert.

  • Hühnerbrust (gekocht, ohne Haut)

  • Putenfleisch

  • Kabeljau oder Scholle (gedünstet)

  • Fettarmer Hüttenkäse in Mini-Mengen

Leicht verdauliche Kohlenhydrate – gut gekocht!

  • Kartoffelbrei (ohne  Milch und Fett!)

  • Reis, sehr weich gekocht

  • Haferflocken oder zarte Hirse

  • Süßkartoffel (gedämpft)

  • Karotte (gerieben & gedünstet)

  • Zucchini

  • Kürbis

  • Pastinake

    Alle Sorten sollten immer weich gekocht & püriert werden – roh ist tabu.

Wie viel Fett ist jetzt erlaubt – und wie steige ich wieder ein?

Hund sitzt in einer hellen, modernen Küche vor einem blauen Keramiknapf. Daneben liegt ein Notizbuch mit der Aufschrift „Futterplan – Woche 5: Fett langsam steigern

Hier wird’s heikel:
Viele Halter trauen sich gar nicht mehr, Fett zu füttern – aus Angst vor einem Rückfall.
Aber: Ein gewisser Fettanteil ist eben auch wichtig, damit dein Hund versorgt ist.

Empfehlung für den Einstieg

  • Woche 2–3: max. 1–2 % Fett in der Feuchtmasse
    (ist vom Feuchtigkeitsgehalt des Futters abhängig!!!)

  • Woche 4–6: langsam steigern – individuell beobachten

  • Langfristig: Je nach Hund bis zu 3% in der Feuchtmasse möglich, manche vertragen auch mehr

Wichtig: Der Fettgehalt in der Trockenmasse ist entscheidend – hier hilft nur Rechnen oder professionelle Unterstützung.

Wie erkenne ich, ob mein Hund das Futter verträgt?

Dein Hund kann es dir nicht sagen – aber sein Körper schon.

Diese Anzeichen sprechen für eine gute Verträglichkeit:

  • Fester, geformter Kot

  • Kein Grasfressen

  • Kein Schmatzen oder Bauchgeräusche

  • Normaler Appetit, aber kein Gierverhalten

  • Ruhiger Schlaf & stabile Energie

Diese Warnzeichen solltest du ernst nehmen:

  • Durchfall, Erbrechen

  • Appetitlosigkeit oder Futterverweigerung

  • Schmatzen, Lecken, Unruhe nach dem Fressen

  • Aufgeblähter Bauch, Bauchschmerzen

  • Schlechter Kot trotz „gesunder“ Zutaten

Wenn du unsicher bist, beobachte 2–3 Tage genau – und reduziere ggf. den Fettanteil erneut.
Wenn dein Hund zusätzlich mit Magenproblemen zu kämpfen hat, hilft dir vielleicht auch mein Beitrag zur magenfreundlichen Fütterung.

Was ist mit Leckerli, Supplementen & Öl?

Sobald sich die Verdauung stabilisiert hat, fragen sich viele:
Darf ich meinem Hund wieder was Gutes tun?

Leckerli – erlaubt, aber mit Verstand

  • Dünn geschnittene Karottenscheiben

  • Kleine Gurkenstücke

  • Gekochtes, mageres Fleisch in Mini-Würfeln
    Tabu: Kaustangen, Knabberartikel, alles mit Fettüberzug

Supplemente – je nach Bedarf

  • Verdauungsenzyme: Bei EPI zwingend notwendig, bei Pankreatitis nur im Einzelfall

  • Calciumquelle: Knochenmehl / Calciumsupplemente (sparsam dosieren), da klassische Knochen zu fett sind

  • Darmfloraaufbau: Flohsamenschalen, Enterococcus faecium – je nach Verträglichkeit

Öl – der sensible Punkt

Wenn Öl, dann:

  • anfangs nur tropfenweise

  • hochwertig & gut verträglich (z. B. Lachsöl)

  • erst ab Woche 4+ in Rücksprache

Und was ist mit Fertigfutter?

Viele wünschen sich eine einfache Lösung – aber:

Besser: Selbstgekochte Rationen, die gezielt angepasst werden – oder ein gut geplanter Futterplan mit hochwertigen, mageren Dosen als Basis.

Was tun, wenn mehrere Baustellen dazukommen?

Manche Hunde haben nicht nur eine Pankreatitis durchgemacht, sondern auch:

Dann wird’s komplex – aber auch hier gilt:

Mit einer durchdachten, schrittweisen Fütterung kannst du sehr viel erreichen.

Fazit – Du musst das nicht allein schaffen

Nach einer Pankreatitis ist vieles anders.
Es braucht klare Strukturen, kein Rätselraten.
Je besser die Fütterung passt, desto stabiler wird der Alltag – für deinen Hund und für dich.

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